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Gouverneurflagge

Kiautschou


Das Deutsche Kaiserreich pachtete 1898 für 99 Jahre ein Gebiet im Süden der Shandong-Halbinsel an der chinesischen Ostküste von China. Hauptstadt war Tsingtau, die Stadt Kiautschou nordwestlich der Bucht war nicht Teil der Kolonie, lag aber im Bereich der unter deutscher Kontrolle stehenden neutralen Zone von 50 km um die Bucht. Das Pachtgebiet hatte insgesamt eine Größe von ca. 552 km².

Dem Pachtvertrag vorausgegangen war die Ermordung zweier deutscher Missionare 1897 und die darauf folgende Besetzung der Bucht durch die Ostasiatische Kreuzerdivision der Kaiserlichen Marine. Der eigentliche Grund für den Erwerb der Kolonie durch den erzwungenen Pachtvertrag vom 6. März 1898 mit China war das Bestreben nach einem Flottenstützpunkt für die Kaiserliche Marine in Ostasien. Bereits 1896 untersuchte Admiral von Tirpiz die Region auf die Tauglichkeit als deutschen Marinestützpunkt.

Das Reichsmarineamt gab die Münzprägung für Kiautschou im Dezember 1908 in Auftrag. Die Stempel der 5- und 10-Cent-Münzen fertigten Paul Sturm und Otto Schultz an, beides Medailleure der Münze Berlin. Die Notwendigkeit der Einführung deutscher Scheidemünzen resultierte aus der Unterwertigkeit und den großen Kursschwankungen der chinesischen Scheidemünzen. So ließ beispielsweise das Kaiserliche Deutsche Postamt in einer Bekanntmachung vom 16. Februar 1907 den Aufschlag für alle bei der Post zu leistenden Zahlungen von 10 auf 20 Prozent verlautbaren.Reichsdienstflagge der Kaiserlichen Marine

Durch Verordnung des Gouverneurs vom 11. Oktober 1909 erfolgte schließlich die Einführung der deutschen 5- und 10-Cent-Münzen sowie ihre amtlich überwachte Einlösung. Die Vorderseite dieser Scheidemünzen ist mit vier großen chinesischen Schriftzeichen innerhalb des Perlkreises versehen. Sie bedeuten "Kaiserlich Deutsche Münze". Zwei weitere, aber kleinere Schriftzeichen oben bedeuten "Tsingtao", links und rechts wurde in weiteren Schriftzeichen der Wert mit 5 bzw. 10 Cent angegeben und ganz unten stehen acht weitere Schriftzeichen die "10 bzw. 20 Stück auf einen Dollar großes Geld" bedeuten. Auf der Rückseite ist der Marineadler mit der Umschrift "Deutsch-Kiautschau Gebiet", der Wertbezeichnung und der Jahreszahl 1909 abgebildet. Analog zu den 5- und 10-Pfennig-Stücken im Mutterland bestand die Legierung dieser Münzen zu 75 Prozent aus Kupfer und zu 25 Prozent aus Nickel.

Die 5- und 10-Cent-Münzen wurden im Auftrag des Reichsmarineamtes 1909, 1910, 1911 und 1913 mit einer Gesamtauflage von 611.167 Stück an 5-Cent-Münzen und 670.417 Stück an 10-Cent-Münzen geprägt. Das Prägejahr 1909 wurde auch 1910, 1911 und 1913 beibehalten, also nie angepasst.

Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam Kiautschou nach der Belagerung von Tsingtau in November 1914 unter die Verwaltung des japanischen Kaiserreiches.

Hervorgehobene Angebote von Kolonien > Kiautschou

10 Cent 1909

Kupfer-Nickel

319,00€
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