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Königreich Preußen
Preußen gab die erste und einzige Münze im Gründungsjahr 1871 des Deutschen Kaiserreichs heraus. Der Pionier wurde in 20 Mark Gold mit einem Porträt von Wilhelm I., deutscher Kaiser und König von Preußen, geprägt. Ab 1872 folgten bis 1888 kontinuierlich 10-Mark-Goldmünzen, geprägt in Berlin, Hannover und Frankfurt am Main. Die kleinen 5-Mark-Goldstücke wurden 1877/78 in Berlin gefertigt. 1874-76 wurden 5-Mark- und 1876-84 2-Mark-Silbermünzen mit dem Kopfprofil des Kaisers geprägt.
Der Nachfolger Wilhelm I., Friedrich III., starb im „Dreikaiserjahr“ 1888 nach nur knapp drei Monaten Regierungszeit. Sein Portrait wurde auf 2 und 5 Mark Silber und 10 und 20 Mark Gold verewigt. Sein Sohn Wilhelm II. ließ ab 1890 auf der Wappenseite den Hohenzollernschild Preußens zugunsten des Reichsadlers verkleinern, um die deutsche Einheit hervorzuheben. Unter seiner Herrschaft wurden auch Mark-Gedenkmünzen herausgegeben, die je nach Anlass gestaltet werden durften, was von der damaligen Norm abwich. Gedenkmünzen wurden nur in 2 und 5 Mark Silber geprägt, ab 1908 kamen 3 Mark hinzu. In Preußen wurde anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Königreichs 1901 eine Sonderausgabe zu 2 und 5 Mark mit einem Doppelportrait des ersten Preußenkönigs Friedrich I. und des Kaisers Wilhelm II. herausgegeben. Das gleiche Motiv befindet sich auf den beiden folgenden 3-Mark-Gedenkmünzen Preußens anlässlich der Hundertjahrfeiern der Universitäten Berlin und Breslau (1910-1911). Hinter Wilhelm II. ist hier Preußenkönig Friedrich Wilhelm III, der ursprünglichen Akademiengründer, abgebildet. Auf der Wappenseite befindet sich ein plastisch gestaltetes, naturalistisches Adler-Motiv.
1913 wurden das silberne Amtsjubiläum von Wilhelm II. und der 100. Jahrestag der Befreiungskriege mit je zwei silbernen Gedenkmünzen in 2 und 3 Mark gefeiert. Letztere zeigt auf der Wertseite statt des Wappenadlers einen Greif im Kampf mit einer Schlange, ein Symbol für die Loslösung von Napoleons Besatzung. Auf der Vorderseite ist König Friedrich Wilhelm III. zu Pferde dargestellt, der seine Untertanen am 17. März 1813 zum Aufstand gegen die französische Herrschaft aufruft.
1915 folgte in 3 Mark Silber die Gedenkmünze für die 100-jährige Zugehörigkeit der Grafschaft Mansfeld zu Preußen. Diese wegen der Auflage von nur 30.000 in Stempelglanz und 550 in Polierter Platte sehr wertvolle Münze zeigt Sankt Georg zu Pferde im Kampf mit dem Drachen.
Preußens letzte Goldmünze von 1915 ist ein 20-Mark-Stück mit dem zum 25- jährigen Amtsjubiläum 1913 eingeführten und altersentsprechenden Brustprofil Wilhelms II. in Gardeuniform. Im Gegensatz zum 1913 bis 1915 geprägten Goldzwanziger sind hier am unteren Münzrand die ursprünglichen Jubiläumsdaten aufgeprägt.