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Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
Unter Großherzog Friedrich Franz II. (1823-1883) erschienen 1872 10- und 20-Mark-Goldmünzen (Auflagen: 15.600/68.925). Der Goldzehner mit dem von Emil Weigand gestalteten Altersportrait ist sehr selten. Die Kaiserreichmünzen des Großherzogtums wurden in Berlin mit dem Münzstättenzeichen „A“ geprägt. Ein verändertes Portrait des Großherzogs von Friedrich Wilhelm Kullrich zierte 2 Mark Silber (Auflage 300.000) und 1878 10 Mark Gold (50.000). Gut erhaltene Exemplare der ersteren Münze sind trotz der höheren Auflage selten. Auf dem Goldzehner wurde dann nicht mehr „10“ und getrennt „M.“, sondern „10 Mark“ ausgeschrieben. Auch das rückseitige Reichsadlerwappen wurde leicht verändert.
Nach dem Tod Friedrich Franz II. 1883 folgte ihm sein Sohn Friedrich Franz III. (1851-1897) nach, der nur eine einzige Ausgabe prägen ließ: das 10-Mark-Goldstück (1890) mit von Otto Schultz gestaltetem Portrait. Die Wertseite zeigte erstmals das etwas veränderte Adlerwappen mit kleinerem Preußenschild auf größerem Reichsadler. Nach dem Tod von Friedrich Franz III. 1897 übernahm dessen Sohn Friedrich Franz IV. (1882- 1945) als erst 15-Jähriger, allerdings unter Vormundschaft seines Onkels, die Regierungsgeschäfte. Friedrich Franz IV. ließ 1901 anlässlich seiner Volljährigkeit 10- und 20-Mark-Goldmünzen (Auflagen: 10.000 / 5.000) und eine Silbermünze zu 2 Mark (Auflage: 50.000) herausgeben. Entworfen wurde das Münzportrait von Otto Schultz.
1904 ließ Friedrich Franz IV. anlässlich seiner Heirat (Prinzessin Alexandra von Hannover) 2- und 5-Mark-Silber-Gedenkmünzen (Auflagen 100.000/40.000) mit einem Bildnis des Paars im Doppelprofil prägen. 1915 erschien eine Doppelausgabe in 3 und 5 Mark Silber (Auflagen 33.334/10.000) anlässlich der Jahrhundertfeier von Mecklenburg-Schwerin mit Brustbildern des ersten Großherzogs Friedrich Franz I. (1815-1837) und von Friedrich Franz IV. (1897-1918). Gestaltet wurden sie, wie die Wappenseite, auf der ein vergrößerter Reichsadler („Kriegsadler“) abgebildet ist, von Paul Sturm. Diese Darstellung ist auch auf der im gleichen Jahr geprägten preußischen 3-Mark-Gedenkmünze zur Jahrhundertfeier der Zugehörigkeit der Grafschaft Mansfeld zum Königreich Preußen zu finden.