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Coat of Arms of the Kingdom of Bavaria 1835-1918

Königreich Bayern


1872 trugen 10 und 20 Mark- Goldmünzen das nach rechts blickende Kopfbild des „Märchenkönigs“ Ludwig II. mit Spitzbart im angeschnittenen Profil. Das „D“ darunter verweist auf die Münzstätte München. Das „A“ stand für die Hauptmünzstätte in Preußen, „B“ für Hannover und „C“ für Frankfurt am Main, wo zeitweise für Preußen Münzen geprägt wurden.

Anfangs wurde auf den Goldmünzen ein „M.“ geprägt. Ab 1874 wurde in der Umschrift „Mark“ ausgeschrieben, so auf den 10-Mark-Goldmünzen von 1874 bis 1881, den 20-Mark-Goldmünzen von 1874 bis 1878 und den Gold-Fünfern von 1877/78, ebenso auf den 5-Mark- (1874 – 1876) und den 2-Mark- Silbermünzen Ludwigs II. (1876/77, 1880 und 1883). Flagge Königreich Bayern

Luitpold, der Onkel Ludwigs II., regierte nach dessen Entmündigung als Prinzregent (1886–1912) und danach statt des geisteskranken Königs Otto (1886-1916). Ottos vom Hofmedailleur Alois Börsch gestaltetes Porträt zeigt ihn nach links blickend. Im Dreikaiserjahr 1888 wurde es mit alter Wappenseite auf 2- und 5-Mark-Silbermünzen und 10-Mark-Goldmünzen geprägt. Das Adlerwappen mit größerem Reichsadler und kleinerem Hohenzollernschild Preußens wurde auf Goldzehner (1890 bis 1912) geprägt, auf denen 1900 in der titelnden Umschrift das „von“ in „Otto König von Bayern“ in „v.“ geändert wurde, nicht jedoch auf den 1895, 1900, 1905 und 1913 erschienenen 20-Mark-Goldmünzen. Das Porträt Ottos, das auf 2- und 5-Mark-Silbermünzen von 1891 bis 1913 und auf 3-Mark-Münzen 1908 bis 1913 erschien, zeigt durch Stempelabnützungen unterschiedliche Frisuren (in der Fachliteratur als „Ottos Locken“ bezeichnet). 1911 zeigten 2-, 3- und 5-Mark-Silbergedenkmünzen Prinzregent Luitpold und würdigten seine 25-jährige Regentschaft und seinen 90. Geburtstag. Das von Alois Börsch gestaltete Porträt blickt nach rechts, darunter stehen das Geburtsdatum und das Ausgabejahr: 1821 * 12 MÆRZ * 1911.

1918 wurde zur Goldenen Hochzeit von Ludwig III. und Marie Therese eine Gedenkmünze mit ihrem von Theodor Georgii gestalteten Doppelporträt herausgegeben. Diese Münze (offiziellen Auflage 100) ist die einzige Gedenkmünze des letzten Bayernkönigs. Das nach links gewandte und von Bernhard Bleeker gestaltete Porträt von Ludwig III, der 1913 bis 1918 regierte, erschien nur 1914 auf 2, 3 und 5 Mark Silber und auf 20 Mark Gold.